Im Dezember 2018 geschah etwas, was niemand erwartet hätte:
In der letzten Woche vor den Weihnachtsferien tauchte eine Chat-Nachricht in fast jeder Schule im Basel auf; eine „Klimademo“ wird stattfinden und die Schüler*innen sollen mitmachen!
Für viele war dies die erste Erfahrung mit politischen Aktivismus. Man hatte zwar einiges über die Aktivistin Greta Thunberg, die jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament streikte, gehört. Man hatte zwar erlebt, wie ein Jahr nach dem anderen Temperaturrekorde gebrochen wurden. Man hatte mitbekommen, wie unsere Regierung sich nicht über das CO2-Gesetz einigen konnte und es schlussendlich versenkte. Doch die Gedanke, selber die Stimme zu erheben und für unsere Zukunft zu kämpfen, war für viele von uns vollkommen neu! Doch diese Gedanke musste stärker sein, als tatenlos diese Nachrichten empfangen: Am Freitag, dem 21. Dezember 2018 waren 1500 Personen auf dem Markplatz versammelt. Und nicht nur Schüler*innen waren da! Auch Eltern, Arbeitende und Renter*innen waren dabei. So fand der erste Klimastreik im Basel statt. Das war nur der Anfang.
Klimastreiks fanden seitdem regelmässig statt und dies in allen Städten der Schweiz. In weniger als einem Jahr haben wir es geschafft, mehr als 100 000 Menschen zu einer zentralen Demo zu mobilisieren und damit ein eindeutiges Zeichen setzen, dass die Bevölkerung Klimaschutz dringend braucht und wünscht. Auch der politische Diskurs wurde gelenkt: Am 2. Februar 2019 hat Kanton Basel-Stadt den Klimanotstand ausgerufen. Dabei versuchten fast alle Parteien und viele Institute, sich als klimafreundlich darzustellen. Leider folgen auf ihre Worte immer noch keine effektive Massnahmen… Für lange Zeit war Klima in den Medien das Thema Nummer 1. In diesem Jahr ist die mit Corona verbundene soziale-, wirtschaftliche und Gesundheitskrise in den Vordergrund gerückt. Mit der Aktion „Rise Up for Change“ konnten wir allerdings Politik und Medien daran erinnern, dass uns nach Corona weiterhin eine viel langfristige und schwerwiegendere Krise kommt.
Haben wir in dieser Zeit viel erreicht? Das liegt jedem und jeder selbst zu beurteilen. Auf jedem Fall sind wir noch weit entfernt von der Erreichung unserer Zielen, das ist netto null bis 2030, Klimagerechtigkeit und einem richtigen Klimanotstand. Diese Ziele müssen wir unbedingt erreichen! Das Jahr 2021 wird hoffentlich viele Streiks und neue Aktionen mit sich bringen und mit StrikeForFuture kommt die Klimakrise und soziale Gerechtigkeit auf die Diskurstisch.